MAGAZIN FÜR MACHER

DEIN WERK

Offizieller Kooperationspartner des Unperfekthauses

Auf dem Fensterbrett in der Wohnung von Matz´ Familie gibt es keine Blumen, wie wir sie kennen. Auch auf dem Balkon findet man nur das Gewächs, das verdächtig an Kartoffel-Pflanzen oder Hülsenfrüchte erinnert, keine Rosen oder desgleichen. Doch hier, im Hause wird darüber nur als Blumen gesprochen.

Die untypische Flora-Palette ist dem kleinen Matz zu verdanken.

Der Junge ist erst neun. Nachdem er mit seinen Eltern einen Film über die Tierschützer geschaut hatte, die das Schicksal der Nutztiere – nämlich ausgenutzt zu werden – nicht ohne weiteres hinnehmen wollten, hatten es Mama und Papa nicht leicht.

Foto ©Y.Kucherskyy

Im Film berichtete man über Tierschutzprojekte, die es den Nutztieren ermöglichen, versorgt und gepflegt bis zu ihrem natürlichen Tod zu leben.

Ähnliche Videoberichte findet man auch bei YouTube.

Die Dokumentation hatte den Jungen so stark beeindruckt, dass er sich sofort daran gemacht hatte, die Eltern zu einem schnellstmöglichen Umzug in ein Dorf zu bewegen, um da ein Hotel für Kühe und Pferde zu eröffnen. Nach viertägiger Debatte war Mama eine „vorübergehende“ Lösung eingefallen.

Vorsichtig brachte sie ihrem Sohn nahe, dass Menschen jede Menge lebender Organismen ausnutzen. Und dazu gehören nicht nur Tiere, sondern auch Pflanzen. Kartoffeln, Karotten, Bohnen werden deswegen so genannt – Nutzpflanzen. Und auch sie leben nur, solange sie nicht auf dem Esstisch landen. Viele haben allerdings sehr schöne Blüten und wenn man dabei nicht nur an Vitamine denkt, können diese dem Betrachter viel Freude schenken.

Es hat funktioniert. Eine Kartoffelknolle wurde in zwei Hälften geschnitten und in einen Topf mit Erde gesteckt, ein paar Linsen landeten mit ein bisschen Wasser in einer Glasdose.

Die Ergebnisse waren überraschend schön – und das auch lange, bevor die Blüten kamen. Die frisch-grünen Linsensprossen findet die ganze Familie besonders hübsch und stellt sie sehr gern in die Mitte des Tisches als Deko.

Für jedes Problem gibt es eine Lösung, sagte mal der Vater zufrieden und schaltete den Fernseher aus (da lief gerade eine Sendung über die Balkon-Bienenhaltung).