MAGAZIN FÜR MACHER

DEIN WERK

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Der Moment ist es, der zählt

Mich interessiert wie genau alles angefangen hat. Den Bezug zur Malerei hatte Roman schon von klein auf, erinnert er sich. „Das Thema begleitet mich eigentlich schon seit der Grundschule. Ich fand das schon immer spannend, wenn die Bilder auf der Tafel präsentiert wurden. In meiner Jugend habe ich auch viel gezeichnet, aber dann recht früh gemerkt, dass ich mich austoben oder eher frei arbeiten möchte, ohne darüber nachdenken, wo ich jetzt einen Strich setze. Dann kamen auch andere Interessen dazu, wie z.B. Theater, Musik, Fotografie und Film. Heute kommt mir diese Vielseitigkeit zugute.“
Künstler aus RuhrgebietDiese Einstellung verfolgt Roman auch in Bezug auf die Malerei. Von Anfang an sei es ihm immer sehr wichtig gewesen, sich nicht zu sehr auf das Resultat zu konzentrieren, sondern zu erkennen, dass es einzig und allein ums Handeln geht, ums Malen, und darum überhaupt kreativ an Dinge heran zu gehen. So wie der Weg das Ziel ist, ist der Schaffensprozess das, worum es eigentlich geht. „Da ist wirklich nicht im Fokus, dass man sich hinsetzt und vier Stunden Klavier übt, es geht vielmehr um den Moment an sich. Auch beim Malen. Das vollendete Werk ist lediglich das Ergebnis“, macht er deutlich und versenkt sich wieder in die Melodie, die ihm gerade in den Sinn gekommen ist. Roman ist Autodidakt. Was ihn interessiert, bringt er sich selbst bei und versucht das Erlernte in seinen Schaffensprozess zu integrieren. Alles hängt irgendwie miteinander zusammen. Seine Hobbys macht er sozusagen zum Beruf.
Als er vor 6 ½ Jahren nach Ückendorf zog, wusste er nichts vom Kreativ.Quartier und dem Stadtteil. Über Byeong Il Yun, den er aus dem Theater kannte, bekam er die Möglichkeit die Räumlichkeiten des Eurasia Kulturvereins als Atelier zu nutzen. Durch diese Entwicklung erst, habe er überhaupt darüber nachgedacht beruflich als Künstler zu arbeiten. „Wenn ich in einem Stadtteil gelandet wäre, wo ich nicht die Berührungspunkte gehabt, dann hätte sich das wahrscheinlich alles gar nicht ergeben.“ Es zeigt sich also, dass sich der Mut auszahlt, dass sich immer etwas entwickelt, wenn man nur den ersten Schritt wagt. Mittlerweile arbeitet Roman zusammen mit dem Stadtentwickler Siegbert Panteleit als Projektassistent in einem Ückendorfer Stadtentwicklungsprojekt, das sich mit der Revitalisierung der Bochumer Straße befasst. Fest verwurzelt in seiner Heimatstadt, sieht er seine Aufgabe als Künstler auch darin, sein Viertel mitzugestalten. Dazu hat er mit anderen Kreativen das Netzwerk „Insane Urban Cowboys“ gegründet, um die Kreativität und kulturelle Vielfalt der Stadt zu erweitern, und für Aktivität zu sorgen. Ich will nicht sagen: ich bin Künstler, ich male meine Bilder und das wars, sondern möchte auch einen gewissen Mehrwert für die Gesellschaft. Wenn sich andere Leute aus Zeitgründen damit nicht auseinandersetzen können, möchte ich mir die Zeit nehmen hier etwas zu entwickeln.“