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Wieder am Ball

Ich kann mich noch erinnern, dass es am Anfange meines letzten Schuljahres auf dem Berufskolleg war, als ich auf Facebook Bilder von einer ehemaligen Mitschülerin gesehen habe, wie sie in Nordamerika lebt und durch die Städte der Vereinigten Staaten reist. Sofort packte mich die Neugier zu erfahren, wie sie es geschafft hat, so etwas in ihrem jungen Alter zu schaffen.
Ich schrieb sie also direkt auf Facebook an, und fragte sie über Ihr dortiges Leben und die Art und Weise wie sie dort überhaupt hingelangt ist aus. Erst sagte sie mir nur, dass sie ein Auslandsjahr dort macht. Dies hat mir dann den Anlass gegeben zu denken, dass es sich auch bei ihrer Reise um dieses für mich unbezahlbare „Highschool year abroad“ handelt. Ich fragte sie also, ob sie dieses Schulprogramm mitmacht worauf sie antwortete, dass es eine viel zu teure Option für sie wäre. Da bin ich erst richtig aufmerksam geworden und habe nachgehakt, wie sie denn für ein ganzes Jahr dort leben und reisen kann, ohne ein Vermögen dafür zu bezahlen. Noch heute bin ich ihr für Ihre eigentlich sehr simple Antwort dankbar:

Also ein Austauschjahr ist unbezahlbar. Ich mache die günstigere Variante und bin ein Au Pair. Heißt ich arbeite für die Familie indem ich auf ihre Kids aufpasse und darf im Gegenzug bei denen wohnen und sie verpflegen mich. Ich bekomme zusätzlich aber noch 200$ die Woche.

Als ich das gehört habe, konnte ich mein Glück gar nicht fassen. Ein ganzes Jahr in den USA leben und reisen, den Unterhalt und die Verpflegung bezahlt und dann noch ein „Taschengeld“ von 200$ die Woche bekommen? – Ein Traum!
Wie es der Zufall so will, habe ich nur wenige Wochen später durch eine Freundin ein Mädchen kennengelernt, welches sich zum Zeitpunkt unserer Begegnung kurz vor der Ausreise in die USA für ein ganzes Jahr befand. Als ich das gehört habe, konnte sich das arme Mädchen auf keine Art und Weise vor meiner Fragerei retten. Sie war ein Jahr jünger als ich, und stand vor so einem riesigen Erlebnis. Auch Sie war dabei, ein Auslandsjahr als sogenanntes „Au Pair“ anzutreten. Sie war also schon die zweite, die mir vom gleichen Programm, geführt von derselben Organisation erzählt hatte. Meine Skepsis, verursacht durch die Frage, wie man solch ein tolles Jahr für so kleines Geld in den USA verbringen kann, sank damit noch weiter.
Ich habe dann angefangen, über meine Zukunft nachzudenken … das erste Mal in meinem Leben, so wirklich darüber nachzudenken. Da ich mich weder in einer Ausbildung, noch in einem Studium, sondern lediglich im letzten Schuljahr meines Lebens befand, hatte ich nicht wirklich etwas zu verlieren. Bestimmte Pläne für die Zeit nach dem Abschluss meines Fachabiturs hatte ich nicht, und hatte vor, mir dieses Thema nochmal ernsthaft durch den Kopf gehen zu lassen. Und genau in dieser Zeit, wo ich überlegt hatte, was ich überhaupt nach der Berufsschule machen möchte, kam das Thema „Au Pair“ auf den Tisch.